Schlafmittel und natürliche Alternativen
5 Dezember 2022
Haben Sie Probleme beim Einschlafen oder Durchschlafen? Man spricht von Schlafstörungen, wenn Sie über einen längeren Zeitraum Probleme beim Einschlafen haben sowie unruhig und mit Unterbrechungen (keine Tiefschlafphase) schlafen. Das Resultat sind Leistungsabfall und Unkonzentriertheit am nächsten Tag. Das körperliche und geistige Wohlbefinden wird angegriffen, was im schlimmsten Fall (z. B. bei dauerhaftem Schlafentzug) zu Depressionen führen kann.
Schlafmittel können akute Schlafstörungen lösen, sind jedoch keine Dauerlösung. Vielmehr sollte nach der Ursache für das Schlafproblem geforscht werden. Möchten Sie dennoch auf ein Schlafmittel zurückgreifen und suchen Sie nähere Informationen zu Inhaltsstoffen und Wirkung, haben wir nachstehend einige grundsätzliche Fakten über Schlafmittel für Sie zusammengestellt.
Kann ich Schlafmittel rezeptfrei kaufen?
Schlafmittel ohne Rezept gibt es sowohl in der Apotheke als auch online zu kaufen. Schlafmittel gibt es in Tablettenform (Kapseln, Pastillen), als Lutsch-/Kaubonbons, als Spray und als Tropfen.
Antihistaminika sind eigentlich Allergiemittel, helfen aber auch bei Schlafproblemen, da sie neben der antiallergischen auch eine sedierende Wirkung zeigen. Als Wirkstoffe sind gewöhnlich Cetirizin, Fexofenadin oder Loratadin enthalten. In Maßen und kurzzeitig eingenommen sind sie im Allgemeinen gut verträglich. Patienten mit Vorerkrankungen, die zudem andere Medikamente einnehmen, können in Einzelfällen unter Mundtrockenheit oder Verstopfung leiden.
Rezeptfreie Schlafmittel
Möchten Sie wegen gelegentlicher Schlafstörungen keinen Arzt aufsuchen, können Sie in der Apotheke und in Drogerien rezeptfreie Schlafmittel kaufen. Diese sind schwächer als die verschreibungspflichtigen Schlafmittel von Ihrem Hausarzt.
Rezeptfreie Schlafmittel sind praktisch und versprechen schnelle Hilfe, sollten jedoch nicht dauerhaft und als Ersatz für einen ungesunden Lebensstil oder stressbedingte Schlafstörungen dienen.
Rezeptpflichtige Schlafmittel
Nicht alle Schlafmittel sind frei verkäuflich. Schlafmittel mit den Wirkstoffen Flunitrazepam, Flurazepam, Lormetazepam, Nitrazepam, Temazepam und Triazolam (Benzodiazepine) sind zwar beruhigend, angst- und krampflösend, aber nicht ohne Anweisung eines Arztes erhältlich. Eine Einnahmedauer von vier Wochen sollte zudem nicht überschritten werden, um nicht in eine Abhängigkeit zu geraten.
Zopiclon, Zaleplon und Zolpidem gehören zu den sogenannten Z-Medikamenten und sind etwas schwächer als die zuvor genannten Benzodiazepine. Barbiturate werden nur in Extremfällen als Schlafmittel verordnet, beispielsweise bei starken Schmerzen nach Operationen oder Unfällen. Sie wirken schlaferzwingend und unterdrücken den REM-Schlaf (Tiefschlafphase).
Viele verschreibungspflichtige Schlafmittel machen abhängig und werden nur sehr langsam vom Körper abgebaut. Es entsteht der bekannte “Hangover” am folgenden Tag. Starke Schlafmittel schädigen auf Dauer ebenfalls das Zentralnervensystem.
Natürliche Schlafmittel und Einschlafhilfen
Autogenes Training oder Yoga kann Ihnen helfen, Geist und Körper zu entspannen und Ihre Schlafstörungen zu beheben, so dass Sie gar keine Schlafmittel benötigen. Auch eine Aromatherapie ist eine gute Alternative zu herkömmlichen Schlafmitteln. Geben Sie Ihren Lieblingsduft ins Badewasser oder in eine Schüssel mit heißem Wasser und inhalieren Sie die aufsteigenden Dämpfe. Ätherische Öle und ein zarter Lavendelduft wirken wohltuend auf Körper und Seele. Kamille wirkt ebenfalls beruhigend und ist nicht nur ein gutes Mittel bei Erkältungen.
Möchten Sie keine chemischen Schlafmittel einnehmen, finden Sie zahlreiche natürliche Schlaf-Supplements, die eine beruhigende und entspannende Wirkung haben und Sie besser ein- und durchschlafen lassen. Folgende Wirkstoffe aus der Natur können Ihnen bei Ihren Schlafstörungen helfen:
- Johanniskraut
- Baldrianwurzel
- Melisse
- Melatonin
- Hopfen
- Passionsblume
- Lavendel
Pflanzliche Schlafmittel haben den Vorteil, dass sie fast immer nebenwirkungsfrei sind und über einen längeren Zeitraum eingenommen werden können.
Schlafmittel mit Bedacht einnehmen
Nicht nur Schlafstörungen, sondern auch Schlafmittel können auf Dauer krank machen. Herzerkrankungen, Kopfschmerzen, Tagesmüdigkeit, Benommenheit und Depressionen sind die häufigsten Langzeitfolgen. Chemische Mittel zum Schlafen sollten daher nicht unbedacht über einen längeren Zeitraum eingenommen werden. Ihr Körper kann in eine Abhängigkeit geraten, die nur schwer zu beheben ist. Viele Menschen, die regelmäßig Schlafmittel einnehmen, können zwar zunächst besser schlafen, sind nach dem Aufwachen aber nicht erholt und fühlen sich “wie gerädert”. Sie müssen den Tag mit Aufputschmitteln, die der Wirkung der Schlafmittel entgegenwirken, bewältigen. Viele Schlafmittel sind sogar noch nach Tagen im Körper vorhanden.
Achten Sie daher auf einen gesunden Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, genügend Ruhezeiten (etwa 8 Stunden Nachtschlaf) und ausreichend körperlicher Bewegung – an der frischen Luft – und versuchen Sie, Stress und Aufregung (nicht nur vor dem Schlafengehen) zu vermeiden.
You may like these too
Immunität stärken: So geht’s
Ein starkes Immunsystem erhält Ihre Gesundheit. Krankheitserreger werden vom körpereigenen Immunsy
3 Januar 2024
Bluthochdruck (Hypertonie)
Bluthochdruck (Hypertonie) Von Bluthochdruck (Hypertonie) spricht man, wenn die Blutdruckwerte über
23 Juni 2023
Niedriger Blutdruck (Hypotonie)
Niedriger Blutdruck Von einem niedrigen Blutdruck (Hypotonie) spricht man, wenn die Blutdruckwerte u
23 Juni 2023
Das Wichtigste zu Blutdruck und Blutdruckwerten
Blutdruck Als Blutdruck wird der Druck des Blutes in einem Blutgefäß bezeichnet. Der Blutdruck ist
20 Juni 2023